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27. September 2021

Vom Fundbüro zum Online-Outlet

FUNDSACHEN WERDEN IN AHAUS IN EINEM ONLINE-OUTLET ANGEBOTEN. IN EINEM GASTBEITRAG STELLT DIETER VAN ACKEN VON TOBIT.SOFTWARE DAS PROJEKT VOR.
Fundsachen wie etwa Fahrräder finden in Ahaus online einen neuen Besitzer. Foto: pixabay

Statt alle nicht-abgeholten Fundsachen so lange in ihrem Lager zu stapeln, bis irgendwann mal die nächste Auktion ansteht, hat sich die Verwaltung der Stadt Ahaus einen ganz neuen Weg einfallen lassen – und sucht einfach per Online-Auktion nach einem neuen, glücklichen Eigentümer. Wie die Fundstücke online verkauft werden – und wie jede andere Stadt selbst online auktionieren kann.

Was passiert mit den Dingen, die in einer Stadt verloren gehen? Sie kommen ins Fundbüro! Und weil die meisten Dinge nicht abgeholt werden, bleiben sie dort auch so lange, bis sie irgendwann unter den Auktionshammer kommen.

So lief das bisher auch in Ahaus: Immer mal wieder wurde eine Auktion der Fundsachen organisiert, bei der man zwar keinen wirklichen Erlös gemacht, aber immerhin für ein bisschen Platz im Keller gesorgt hat. Dann kam Corona – und hat dafür gesorgt, dass sich die Ahauser Stadtverwaltung etwas Neues einfallen lassen hat: Statt auf einer einmaligen Veranstaltung, werden alle Fundsachen direkt im städtischen Online-Outlet angeboten. Mit Erfolg!

Das Fundstück-Pfund

Über 70 herrenlose Fahrräder wurden nur im Jahr 2020 bei der Ahauser Stadtverwaltung abgegeben – in den zum Lager umfunktionierten Räumen stapeln sich rund 300 Räder. Um sie an den Mann oder die Frau zu bringen, wurde im ersten Schritt EDV-Lösung, die bei der Aufnahme und Verwaltung der Fundstücke über einen PC hilft. Das hat allerdings nicht das eigentliche Problem gelöst und auch nicht dafür gesorgt, dass die nicht-gewollten Fundstücke grundsätzlich eine bessere Verwendung finden können. Die Pandemie hat dann das Lager-Probleme noch einmal so richtig deutlich gemacht. „Durch die Schutzmaßnahmen konnte in diesem und im letzten Jahr keine Auktion stattfinden. Dadurch haben sich bei uns deutlich mehr Fundsachen angesammelt.“, verrät Thomas Spieker, CDO der 40.000 Einwohner-Stadt. „Wir haben uns deshalb zusammengesetzt und selbst an einer Lösung gearbeitet, die ein digitales Angebot auch langfristig zur Verfügung stellt.“

DREI, ZWEI, EINS – chayns!

Mitte August hat die Ahauser Stadtverwaltung dann seine Lösung vorgestellt: Auf Basis der Plattform chayns wurde ein Online-Shop für Fundsachen erstellt, über den sie nicht nur jedes Fundstück direkt über das Smartphone einstellen können, sondern auch direkt auktioniert wird. Die Versteigerung basiert dabei auf dem Modell der „Niederländischen Auktion“: Der Verkäufer, die Stadtverwaltung gibt einen Kaufpreis vor und senkt diesen so lange, bis sich jemand gefunden hat, der den Artikel genau zu diesem Preis gerne kauft. Wöchentlich sinken die Preise in der Fundsachenauktion um einen festgelegten Prozentsatz. Heißt: Ein Fahrrad, das heute 150 Euro kostet, kostet in der nächsten nur noch 148,50 Euro – und in der Woche darauf 147,02 Euro.

Das bewirkt nicht nur, dass das System über den Preis automatisch immer einen Käufer findet – sondern sorgt vor allem auch dafür, dass die Menschen die Auktion regelmäßig im Blick behalten.

Nach dem Start ist das Feedback durchweg positiv: „Wir haben knapp die Hälfte der eingestellten Sachen in den ersten 60 Stunden verkauft.“, bilanziert Spieker. „Das beste an der Online-Auktion ist aber vor allem, dass wir auch viele Leute erreichen, die bisher nicht an den „echten Auktionen“ teilgenommen hätten. Über den digitalen Kanal beteiligen wir mehr Bürger an der Auktion, das muss ja auch das Ziel sein.“
Die neue Digital-Auktion hat zwar gerade erst seinen Start markiert – sich aber jetzt schon fest in den Ahauser Hinterköpfen verankert und ist wohl auch der spannendste Online-Shop der ganzen Stadt. Ihr Pulver haben die Verantwortlichen dabei noch lange nicht verschossen – denn nachdem der Start bereits alle Erwartungen übertroffen hat, werden im Laufe der Zeit noch weitere Dinge hinzugefügt: Smartphones, Skateboards, Scooter und alles, was sonst von seinen einstigen Eigentümern nicht mehr vermisst wird.

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