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20. Dezember 2021

Studie zeigt Perspektiven der City-Logistik auf

EIN BERATUNGSBÜRO HAT IM AUFTRAG DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG IN BRAUNSCHWEIG DIE LIEFERVERKEHRE IN DER INNENSTADT ANALYSIERTE. STUDIE ZEIGT LÖSUNGSANSÄTZE FÜR MEHR AUFENTHALTSQUALITÄT.
Die Wirtschaftsförderung in Braunschweig hat den Lieferverkehr in der Innenstadt untersuchen lassen. Foto: pixabay
Das Sendungsaufkommen in Braunschweig wird Prognosen zufolge bis 2030 weiter deutlich steigen. (x2c steht für Lieferungen direkt zu den Endkundinnen und -kunden, x2b für Lieferungen an Unternehmen. Grafik: KE-CONSULT, KEP-R

Der Strukturwandel im Handel und das veränderte Einkaufsverhalten sorgen für eine Zunahme der Lieferverkehre – auch und besonders in der Braunschweiger Innenstadt. Zu diesem Ergebnis kommt eine branchenübergreifende Logistik- und Mobilitätsstudie, die die Braunschweig Zukunft GmbH durch ein fachkundiges Beratungsbüro anfertigen ließ. Die Studie zeigt zudem mögliche Instrumente und Lösungsansätze zur Steuerung der Warenströme auf, mit denen die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt sowie das Stadtklima geschützt und verbessert werden könnten.  

Die Studie geht auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zurück. Im Mittelpunkt der Analyse der KE-Consult GmbH steht das Sendungsaufkommen im Bereich der Kurier-, Express- und Paketlieferdienste und hierbei insbesondere die sogenannte „letzte Meile“. Dieser Begriff ist nicht auf die Distanz bezogen, sondern steht für das letzte Element der Logistikkette, also den Transport der Ware vom Verteilzentrum zur Empfängerin oder zum Empfänger.

Sendungsaufkommen stark zugenommen

Durch die kürzeren Liefertakte im Handel, den zunehmenden Online-Handel, die Integration von E-Commerce-Angeboten in den stationären Einzelhandel und die Schaffung flexibler Angebote wie Click & Collect habe das Sendungsaufkommen laut KE-Consult in den zurückliegenden Jahren stark zugenommen. Die Corona-Pandemie habe diesen Trend nochmals deutlich beschleunigt.

Der Studie zufolge lag der Umfang in Braunschweig im Jahr 2020 bei rund zwölf Millionen Sendungen im Stadtgebiet. „Bis 2030 ist nahezu eine Verdopplung zu erwarten. Dies stellt die Stadt vor besondere Herausforderungen im heutigen, vor allem aber auch im künftigen Verkehrssystem“, so die Autorinnen und Autoren, die neben der Analyse vorhandener Datensätze, eigenen Begehungen und Verkehrszählungen in der Innenstadt auch Händlerinnen und Händler sowie ansässige Logistikunternehmen befragten.

Eine Million Sendungen in der City

Auf die Innenstadt entfielen 2020 rund eine Million Sendungen. Der Prognose zufolge wird diese Zahl bis 2030 auf circa 1,4 Millionen steigen, also um durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr.

„Der wachsende Lieferverkehr macht eine kluge Steuerung erforderlich, um zum einen die Logistik klimafreundlich zu gestalten und zum anderen die hohe Aufenthaltsqualität der Braunschweiger Innenstadt zu wahren und stetig zu verbessern“, so Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH.  

Handlungskonzept City-Logistik

Deshalb soll das durch das Gutachterbüro vorgeschlagene Handlungskonzept City-Logistik nach einer Bewertung mit den zuständigen Stellen umgesetzt werden. Empfohlen werden unter anderem ein regelmäßiger Austausch mit beteiligten Akteurinnen und Akteuren sowie die Schaffung von Strukturen und personellen Ressourcen zur Koordinierung von Maßnahmen für eine nachhaltige City-Logistik.

Darüber hinaus schlägt die Studie erste Pilotprojekte vor, mit denen Lösungen für die „letzte Meile“ mit Blick auf die Braunschweiger Innenstadt erprobt werden könnten. Hierzu zählen unter anderem sogenannte Mikro-Depots, die Einrichtung spezieller Lieferzonen und die Aufstellung von Paketautomaten. Für diese möglichen Vorhaben identifiziert die Studie insgesamt 15 Bereiche in der Innenstadt, die für eines oder mehrere dieser Konzepte grundsätzlich geeignet wären. Zu ihnen zählen beispielsweise die Flächen rund um die Parkplätze an der Werderstraße, Neue Straße/Schützenstraße oder auch am Ruhfäutchenplatz/Marstall. ´

Pilotprojekte in der Innenstadt

„Die vorgeschlagenen Pilotprojekte und ihre mögliche Verortung in der Innenstadt werden wir im kommenden Jahr mit der Verwaltung erörtern, um anschließend konkrete Umsetzungsvorschläge zu unterbreiten“, so Leppa. Ziel sei es – abhängig von den vorhandenen personellen Ressourcen – erste Maßnahmen zu initiieren, um ihre Effekte auf die Innenstadtlogistik zu erproben. Mittel- bis langfristig sollen erfolgreiche Teststrukturen dann verstetigt und ausgebaut werden.

„Diese Ansätze müssen natürlich immer im Kontext der vorhandenen Stadtstruktur betrachtet werden“, so Leppa weiter. Dazu gehören unter anderem Aspekte der stadtgestalterischen Verträglichkeit und die Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur, wenn zum Beispiel alternative Transport- und Mobilitätsformen zum Einsatz kommen. „Vielversprechende Lösungsansätze können perspektivisch auch als Blaupause für andere Stadtquartiere dienen.“

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