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22. November 2021

Metaverse: Todesstoß für die Innenstadt?

MIT DEM „METAVERSE“ SOLL EINE VIRTUELLE PARALLELWELT ENTSTEHEN. WAS DAS FÜR STÄDTE BEDEUTEN KÖNNTE, DARÜBER SCHREIBT BO NINTZEL IN EINEM GASTBEITRAG.
Virtuelle Welten könnten eine Gefahr für lebendige Innenstädte sein, wenn sie Begegnungen in der realen Welt ersetzen. Foto: pixabay
Bo Nintzel ist Geschäftsführer der immovativ GmbH und einer der Initiatoren der Initiative Die Stadtretter. Foto: Stadtretter

Wer auf Facebook oder Instagram unterwegs ist, WhatsApp nutzt oder in den vergangenen Wochen die Pressemeldungen verfolgt hat, hat mitbekommen, dass sich der Facebook-Konzern von Marc Zuckerberg einen neuen Namen gegeben hat. Die zukünftige Dachmarke heißt Meta.

Und das kommt nicht von ungefähr, denn der Name legt den Grundstein für Zuckerbergs neuestes Projekt: Die Schaffung des „Metaverse“, das physische und virtuelle Elemente miteinander vereinen soll. „Wir glauben, dass das ‚Metaverse‘ der Nachfolger des mobilen Internets sein wird“, beschreibt Zuckerberg das Projekt. Aber um was geht es bei diesem ambitionierten Vorhaben genau?

Digitale Alternativwelt

Zuckerberg plant, in den kommenden fünf bis zehn Jahren eine digitale Alternativwelt zu schaffen, in der man sich mittels Virtual Reality (VR) bewegen kann und sich dort virtuell mit Freunden, anderen Menschen oder auch auf künstlicher Intelligenz basierenden Avataren treffen kann.

Dies könnte heißen, dass ein gesellschaftliches Miteinander nicht mehr physisch vor Ort wie zum Beispiel in unseren Innenstädten, sondern für eine Vielzahl von Menschen in einer virtuellen Umgebung stattfindet, die auch einer Innenstadt nachempfunden sein könnte.

Virtuelle Shopping-Erlebnis

Auch das Shopping-Erlebnis würde dann sicher in großen Teilen in diese virtuelle Welt wandern, denn Zuckerberg plant die Möglichkeit zu schaffen, jeden Gegenstand als 3D-Scan in das Metaverse transferieren zu können. Das ein solches Szenario nicht unwahrscheinlich ist, sehen wir bereits heute am boomenden Online-Handel, der seinen Umsatz von Jahr zu Jahr steigern kann. Auch hier kommt zum Teil schon VR-Technik zum Einsatz, um Produkte in Szene zu setzen.

Erfolgt die Lieferung, der in der virtuellen Welt ausgesuchten Ware, dann auch noch am selben Tag, gibt es für viele Menschen noch weniger Gründe, physisch in die Stadt zu gehen. Auch zahlreiche Kulturveranstaltungen könnten in die virtuelle Welt abwandern.

Noch ist dies eine Zukunftsvision, wenngleich die Technologien für das von Zuckerberg angedachte Metaverse bereits vorhanden sind.  Aber das Risiko besteht, dass sich in Zukunft immer mehr Menschen in eine Parallelwelt flüchten werden – düstere Aussichten für das gesellschaftliches Miteinander in unseren Innenstädten.

Innenstädte vs. Metaverse

Noch haben unsere Innenstädte aber Erlebnisse zu bieten, die sich nicht so einfach in die virtuelle Welt transferieren lassen. Ein VR-Headset kann zwar eine optische Illusion der Welt erzeugen, aber Haptik und olfaktorische Reize fehlen noch. Die Verantwortlichen bei den Kommunen, im Handel, der Gastronomie und Kultur müssen sich also überlegen, was Orte wie Innenstädte einem möglichen Metaverse voraushaben und diese Aspekte betonen. Das gilt insbesonders, wenn es irgendwann auch möglich sein sollte, alle unsere Sinne virtuell zu stimulieren.

Innenstadt für kommende Generationen denken

Es gilt nun, insbesondere die Jüngeren zu befragen, welche Erwartungen sie an eine multifunktionale Innenstadt haben und welche Nutzungen sie zum regelmäßigen Besuch der Innenstadt verleiten würden. Denn dadurch wird wertvolles Wissen generiert, in welche Richtung sich die Städte im Rahmen des bereits begonnenen Transformationsprozesses weiterentwickeln sollten.

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