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11. Juli 2022

Über 100.000 Euro Entschädigung wegen Altersdiskriminierung

EHEMALIGE TEXTILDESIGNERIN KLAGTE ERFOLGREICH GEGEN IHREN ARBEITGEBER. GERICHT SAH ENTLASSUNG ALS UNBERECHTIGT AN.
Rachsel Sunderland kämpfte erfolgreich vor Gericht gegen Altersdiskriminierung.

Nicht befördet zu werden, nur weil man älter ist als andere, ist kein schönes Gefühl. Dies passierte der Britin Rachel Sunderland, die als Designspezialistin für Strickwaren fünf Jahre bei einem Bekleidungsanbieter beschäftigt war.

 

Sie beobachtete in dieser Zeit, dass jüngere, weniger qualifizierte Designerinnen und Designer regelmäßig bevorzugt und befördert wurden, obwohl sie selbst bereits 30 Jahre Erfahrung in der Branche hatte.

„Als Modedesignerin mit mehr als 25 Jahren Erfahrung bei Unternehmen wie Fatface, Boden, Monsoon, Ralph Lauren, Versace, Gap und M&S war ich begeistert, als ich 2015 den Job erhielt. In meiner ersten Saison  konnte ich mit meinen Solo-Designs den Umsatz im Bereich Herrenstrickwaren um 63 Prozent steigern. Ich gab alles für meine Rolle, da ich in verschiedenen wichtigen Kategorien entwarf. Aber ich merkte bald, dass ich ganz anders behandelt wurde als meine jüngeren Kollegen“, fasst Sunderland ihre damailige Tätigkeit in einer Stellungnahme auf LinkedIn zusammen.

Nach einer Beurlaubung von April bis Juli 2020 wurde ihr mitgeteilt, sie werde für das Herbst/Winter-2020-Sortiment an Strick-Accessoires eingesetzt. Dies fühlte sich für die erfahrene Designerin, die vom Unternehmen als eine Arbeitnehmerin mit geringem Kündigungsrisiko eingeschätzt wurde, „wie eine Zurückstellung“ an, da sie nur an „Schlüsselanhängern und Mützen“ arbeiten würde. Sunderland hatte genug und kündigte im Alter von 56 Jahren.

„Als Mutter mit Mitte 50 wurde mir immer wieder der Rang, der Titel und die Vergütung verweigert, die meine harte Arbeit, meine Fähigkeiten, meine Leistung und meine Ergebnisse verdient hätten. Als eine ständig steigende und unzumutbare Arbeitsbelastung mich an den Rand des emotionalen Zusammenbruchs brachte, verließ ich das Unternehmen."

Sie musste noch eine dreimonatige Kündigungsfrist einhalten, da die Designabteilung unterbelegt war. Die eigentliche Demoralisierung, so Sunderland vor Gericht, war die Einstellung einer Frau mit 20 Jahren weniger Erfahrung als Designleiterin nur kurze Zeit später - eine Position, die Sunderlands Qualifizierung entsprach.

Die jahrelange, unfaire Behandlung und dieser letzte Beweis veranlassten Sunderland, beim Arbeitsgericht in Bristol Klage auf Diskriminierung gegen den Arbeitgeber einzureichen. Vom 21. bis 25. März wurde ihr Fall verhandelt und das Urteil könnte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einer ähnlichen Situation anspornen, ebenfalls diesen Weg einzuschlagen.

 

Das Gericht entschied, dass Sunderlands Klage wegen ungerechtfertigter Entlassung begründet sei und dass der Arbeitgeber gegen die Paragraphen 13 und 39(2)(b) und (d) verstoßen habe, indem es gegen Sunderland „aufgrund ihres Alters unmittelbar diskriminierte“. Es verdonnerte das Unternehmen deshalb zu einer Entschädigungszahlung von insgesamt 96.208,70 Pfund (rund 112.145 Euro).

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