HI-History

Seit über 160 Jahren prägt Lidl den deutschen und europäischen Einzelhandel. Ursprünglich als Spezerei- und Südfrüchte-Handlung in Heilbronn gegründet, hat sich das Unternehmen zu einem der führenden Discounter Europas entwickelt. Mit einer beeindruckenden Expansion, innovativen Geschäftskonzepten und einer bewegten Geschichte ist Lidl heute in 30 Ländern vertreten und hat Millionen meist treue Kundinnen und Kunden.

Die Geschichte des Discounters Lidl ist eine spannende Reise durch mehr als ein Jahrhundert Handelstradition, Innovation und Wachstum. Alles begann im Jahr 1858 in Heilbronn, als die Spezerei (alte Bezeichnung für Gewürzwaren, aber auch Lebensmittel allgemein)- und Südfrüchte-Handlung unter dem Namen A. Lidl & Cie. gegründet wurde. Bereits im Jahr 1862 findet sich dieses Unternehmen im Heilbronner Adressbuch, was die frühe Etablierung unterstreicht. Anfangs war das Geschäft in der Sülmerstraße 31 ansässig, zog aber vor 1879 in die Deutschordensstraße 11 um, bevor es zehn Jahre später wieder in die Sülmerstraße 54 umzog.

Der Name „Lidl“ wurde durch den Heilbronner Kaufmann Ludwig Lidl geprägt. Da das Unternehmen ursprünglich den Namen Lidl nicht rechtlich übernehmen konnte und zudem das Wortspiel „Schwarzmarkt“ vermeiden wollte, erwarb Dieter Schwarz, der spätere Gründer des Discountunternehmens, im Jahr 1973 die Namensrechte für 1000 DM von Ludwig Lidl. So entstand der heute bekannte Name „Lidl“, der im Laufe der Zeit zu einer weltweit bekannten Marke wurde.

Im Jahr 1930 trat Josef Schwarz, ein Kaufmann aus Heilbronn, als persönlich haftender Gesellschafter in das Unternehmen ein. Das Unternehmen wurde in Lidl & Schwarz KG umbenannt und entwickelte sich zu einer bedeutenden Lebensmittelgroßhandlung für die Region Heilbronn-Franken. Trotz der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg im Jahr 1944 wurde Lidl & Schwarz innerhalb von zehn Jahren wieder aufgebaut. 1954 wurde die neue Hauptverwaltung in Heilbronn eingerichtet.

Der nächste Meilenstein kam 1968, als Lidl & Schwarz den ersten Supermarkt unter dem Namen „Handelshof“ in Backnang eröffnete. Diese Märkte wurden ab 1984 in Kaufland-Supermärkte umbenannt, was die Expansion in den Vollsortimenter-Bereich markierte. Parallel dazu begann Dieter Schwarz, der Sohn des Gründers Josef Schwarz, eine kaufmännische Ausbildung in der Großhandlung und stieg in die Geschäftsleitung auf.

Der entscheidende Wendepunkt kam 1973, als Dieter Schwarz den ersten Discountmarkt in Ludwigshafen am Rhein eröffnete. Aufgrund rechtlicher Hürden konnte er den Namen „Lidl“ nicht direkt übernehmen, weshalb er die Namensrechte von Ludwig Lidl erwarb. Mit diesem Schritt legte er den Grundstein für das heutige Discounter-Konzept. Nach dem Tod von Josef Schwarz im Jahr 1977 übernahm Dieter Schwarz die Leitung des Unternehmens, das damals bereits über 30 Filialen verfügte.

In den folgenden Jahren testete Schwarz verschiedene Discount-Modelle, bis 1978 die endgültige Strategie feststand: Die Trennung in Discountmärkte (Lidl) und Vollsortimenter (Kaufland). 1990 expandierte Lidl erstmals nach Ostdeutschland und eröffnete in Chemnitz sein erstes Geschäft in den neuen Bundesländern. Bereits ein Jahr zuvor begann die internationale Expansion mit dem Markteintritt in Frankreich, das heute mit 1600 Filialen Marktführer im Discount-Segment ist.

Dieter Schwarz, der das Unternehmen maßgeblich prägte, zog sich 1999 aus der aktiven Geschäftsleitung zurück und übertrug seine Anteile steueroptimiert auf die Dieter-Schwarz-Stiftung gGmbH. Seitdem wird Lidl von einer professionellen Führungsspitze geleitet, die das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt hat.

Heute ist Lidl mit über 11.550 Filialen in 30 Ländern vertreten und betreibt in Deutschland 3.250 Filialen, die von 39 Regionalgesellschaften gesteuert werden. Das Unternehmen hat sich vom regionalen Händler zu einem globalen Discounter-Riesen entwickelt, der durch günstige Preise, effiziente Logistik und innovative Konzepte überzeugt.