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09. Januar 2025

Kennen Sie noch die Kepa? Aufstieg und Fall der einstigen Niedrigpreis-Warenhauskette

Die Kepa Kaufhaus GmbH, einst eine der bekanntesten deutschen Warenhausketten, hat eine bewegte Geschichte, die bis ins Jahr 1926 zurückreicht. Gegründet als Epa, entwickelte sich das Unternehmen schnell zu einer Niedrigpreis-Kette unter dem Dach der Rudolph Karstadt AG. Heute existiert die Gesellschaft lediglich als Vermieter ehemaliger Standorte und hat ihren Sitz in Düsseldorf.

Am 17. Juli 1926 wurde die nach amerikanischem Vorbild konzipierte Kette unter dem damals noch anderen Namen Einheitspreis Aktiengesellschaft (EPA) ins Leben gerufen. Bis 1932 wuchs das Unternehmen auf 52 Filialen. Epa zeichnete sich durch ein Sortiment aus, das ausschließlich Artikel des täglichen Bedarfs umfasste, und folgte einem festen „Einheitspreissystem“ mit Preisen von 0,10 bis 1,00 Reichsmark. Die Produkte wurden größtenteils in eigenen Produktionsstätten hergestellt, darunter Wurst- und Fleischwaren, Konserven, Schokolade sowie Bekleidung und Haushaltswaren. Mit rund 5.100 Mitarbeitern erzielte die Epa in kurzer Zeit einen beeindruckenden Jahresumsatz von 111 Millionen Reichsmark. In dieser Zeit entstanden ähnliche Unternehmen in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz.

Doch die rasante Expansion der Epa wurde zum Verhängnis. Die Finanzierung durch kurzfristige Gelder führte in der Weltwirtschaftskrise zu einer schweren Krise des Mutterkonzerns Karstadt, was schließlich zur Abtretung der Aktien an ein Bankenkonsortium führte. Alle Produktionsstätten wurden verkauft oder geschlossen. Ab 1933 sahen sich die Nationalsozialisten gezwungen, gegen Warenhausketten wie die Epa vorzugehen, die sie als „jüdische Erfindung“ brandmarkten. Gesetzliche Regelungen untersagten die Errichtung und Erweiterung von Einheitspreisgeschäften. Nach dem endgültigen Verbot des Einheitspreissystems wurde die Kette 1937 in Kepa umbenannt, was so viel wie „keine Epa“ bedeutete. Später wurde die Abkürzung auch als „Karstadt-Einkauf-Paradies“ interpretiert. 1943 wandelte sich die AG in eine GmbH.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der mühsame Wiederaufbau der durch Kriegszerstörungen und Enteignungen in Ostdeutschland geschwächten Kette. Bis 1956 verfügte Kepa wieder über 29 Filialen und galt als das „größte Groschenladen-Unternehmen“ Deutschlands. Je nach Größe der Filiale wurden zwischen 6.000 und 13.500 Artikel angeboten. Im Jahr 1976 betrieb die Kette 85 Häuser und erzielte einen Umsatz von 1,1 Milliarden Mark. Doch 1977 wurde die Auflösung beschlossen, und die meisten Filialen wurden in Fachmärkte wie das Karstadt Spiel- und Sporthaus umgewandelt. Die letzten Standorte schlossen schließlich 1980 ihre Türen und beendeten damit ein Kapitel in der Geschichte des deutschen Einzelhandels.

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