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30. Januar 2017

Nervenflattern um das Duisburger Designer-Outlet

GRUNDSATZBESCHLUSS UMS FILETSTÜCK ALTER GÜTERBAHNHOF ERHITZT DIE GEMÜTER
Die „Duisburger Freiheit“ wird seitlich eingegrenzt durch die Bahnstrecke Duisburg-Düsseldorf und die Autobahn 59. Verkehrstechnisch ist die Krieger-Fläche optimal für die Ansiedlung eines DOC geeignet. Foto: Bernd Uhlen, Stadt Duisburg
Kurz vor dem Ratsbeschluss bezüglich des Duisburger Mega-Outlets  sind die Gemüter in Aufruhr. Während die Große Koalition grünes Licht signalisiert, befürchtet nicht nur der Einzelhandel eine verödete Innenstadt. Ein Stimmungsbild vor der Sondersitzung am 1. Februar. Sollten alle Pläne Realität werden, könnte sich die Ruhr-Metropole des größten Designer-Outlet-Centers in Deutschland rühmen. Auf dem Areal des alten Güterbahnhofs sollen sich nach dem Willen des Eigentümers, der Krieger Grundstück GmbH, und der Duisburger Stadtverwaltung bis zu 175 Stores für Fashion- und Lifestyle-Brands ansiedeln. Als Entwickler ist Neinver vorgesehen. Doch das Mammut-Projekt hat keineswegs nur Befürworter.

 

FDP moniert fehlende Anbindung

Die Duisburger FDP zum Beispiel beklagt Fehlentscheidungen, welche die früheren Pläne für das Einkaufcenter MultiCasa  oder das FOC in Marxloh vereitelt hätten. FDP-Kreisvorsitzender Thomas Wolters: „Das geplante Entree von MultiCasa reichte damals bis auf den Bahnhofsvorplatz und wäre eine Erweiterung der City gewesen. Das Designer-Outlet wird 2,5 Kilometer weit hinter dem Hauptbahnhof gebaut, ohne jede Anbindung an die Königstraße. Die Stadt möchte nach dem Hotel-Neubau auch noch einen gigantischen Häuserriegel entlang der Mercatorstraße bauen, damit ist dann sogar jede optische Verbindung zwischen Bahnhofsgelände und City verloren." Und so plädiert die FDP nach wie vor für die Entwicklung der Pläne des britischen Architekten Sir Norman Foster, der dort Büroimmobilien ansiedeln wollte. Interessante Alternative seien ein Gewerbegebiet oder ein Logistikstandort.

CDU: Stillstand ist keine Lösung

Aus Sicht der CDU ist die aktuelle Situation anders zu bewerten als die einstigen Pläne fürs MultiCasa, hält der CDU-Fraktionsvorsitzende Rainer Enzweiler dagegen - unter anderem, da das Grundstück mittlerweile einem Investor gehöre.  Und wenn dieser sich den Foster-Plänen verschließe, müssten Alternativen abgewogen werden. „Der derzeitige Stillstand am ehemaligen Güterbahnhof ist keine Lösung“, führt Enzweiler aus. „Wenn es gelingt, dort mit einem stimmigen Konzept ein DOC zu entwickeln, ist dies eine gute Nachricht für unsere Stadt.“ Im Vergleich mit den umliegenden Städten hinke der Duisburger Einzelhandel hinterher und habe insbesondere bei Mode deutlichen Nachholbedarf, so Enzweiler. „Deshalb ist für uns jetzt der Punkt erreicht, an dem eine Entwicklung außerhalb der Innenstadt eine Lösung sein kann.“ Und betont: „Allerdings werden wir unsere endgültige Zustimmung auch davon abhängig machen, wie eine Aufwertung und Anbindung der jetzigen Haupteinkaufsstraßen eingeplant wird.“

Ver.di befürchtet Abwanderung

Die für die Beschäftigten im Einzelhandel zuständige Gewerkschaft Ver.di lehnt das DOC entschieden ab. „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“, so Gewerkschaftssekretär Martin Petig, „wird bei einer Ansiedlung eines Outlet-Centers eine weitere Abwanderung etablierter Einzelhandelsunternehmen aus der Duisburger Innenstadt die Folge sein. Eine weitere Verödung der Innenstadt wäre unausweichlich.“ Gerade das noch junge Forum, das die City  für auswärtige Kunden wieder interessant mache, sei durch ein DOC bedroht, so Ver.di-Geschäftsführer Thomas Keuer.

Krieger ist überzeugt vom Projekt

Hochspannung also vor dem Grundsatzbeschluss. „Wir sind davon überzeugt, dass sich die unmittelbar an die Koloniestraße angrenzenden Flächen ideal für die Ansiedlung eines Designer-Outlet-Centers eignen“, hatte die Krieger Grundstück GmbH bereits im Antrag auf Durchführung des Bebauungsplanverfahrens festgestellt. Die Frage nach der Umsetzbarkeit der Gesamtverkaufsfläche hinge dabei von den noch zu untersuchenden Auswirkungen auf die Einzelhandelssituation im Einzugsbereich ab.

 

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