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25. Oktober 2016

„Entscheidend ist das Refurbishment-Potenzial“

INTERVIEW MIT DAVID TEJML UND STEFAN KLUG VOM BELGISCHEN INVESTOR- UND ASSET-MANAGER MITISKA REIM, DAS FÜR 100 MILLIONEN EURO IN DEUTSCHLAND FACHMARKTIMMOBILIEN ERWERBEN UND WEITERENTWICKELN WILL
Stefan Klug und David Tejml. Foto: HIH
Mitiska-Vorzeige-Objekt: Retail-Park "Les Dauphins". Foto: Mitiska REIM
Der belgische Investor und Asset-Manager Mitiska Reim hat sich auf europäische Retail-Parks fokussiert. Nun will das Unternehmen, das bislang vor allem auf dem mittel- und osteuropäischen Markt aktiv war, neben anderen westlichen Ländern auch in Deutschland erfolgreich sein und hier rund 100 Millionen Euro investieren. HI-HEUTE sprach dazu mit David Tejml und Stefan Klug, den für Osteuropa bzw. Deutschland verantwortlichen Investment-Managern.

 

Mitiska REIM ist in Deutschland noch nicht sehr bekannt. Welchen Background hat Ihr Unternehmen?

David Tejml: Wir sind als Mitiska REIM 2012 an den Start gegangen, doch das eigentliche Unternehmen Mitiska besteht schon seit 1993. Gründer Luc Geuten kommt aus dem Einzelhandel, so dass das Unternehmen diesbezüglich sehr geprägt wurde. Über die Standortsuche für bekannte Marken gelangte er vor ca. 20 Jahren in die Immobilienwirtschaft und hat dort früh Investitionen mit Blick auf Fachmarktzentren und Einzelhandels-Agglomerationen getätigt. Bis vor kurzem konzentrierte sich das Geschäft schwerpunktmäßig auf Mittel- und Osteuropa sowie Belgien und Frankreich, wo ein Portfolio von insgesamt 19 Retail-Parks aufgebaut werden konnte.

Nun hat das Unternehmen seine Strategie erweitert und will nun auch in anderen europäischen Ländern Fuß fassen. Zum Beispiel in Deutschland, weshalb Sie, Herr Klug, an Bord geholt wurden.

Stefan Klug: „Neben Spanien und Portugal, für die der ebenfalls neue Kollege Christophe Mouton zuständig ist, widmen wir dem deutschen Markt in der Tat hohe Beachtung. Hier wollen wir in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Eigenkapital investieren.

Was war ausschlaggebend für Ihren Einstig ins Unternehmen und wie sollen sich die Investitionen darstellen?

Stefan Klug: Ich bringe mit meiner langjährigen Erfahrung sowohl im Einzelhandel als auch im Immobilienbereich bei großen Playern wie Karstadt und mfi, dem heutigen Unibail-Rodamco Germany, das offenbar richtige Anforderungsprofil mit. Wir arbeiten bei MITISKA REIM bewusst in schlanken Teams, die aus vielseitig begabten und erfahrenen Mitarbeitern bestehen.  Unsere Investitionen in Deutschland sollen sich gezielt auf Fachmarktcenter, Fachmarkt-Agglomerationen oder Teile davon fokussieren. Entscheidend ist uns dabei, dass die Immobilien Potenzial für ein Refurbishment besitzen, nicht zuletzt mit Blick auf die durch eine Weiterentwicklung erhöhte Renditeerwartung.

Welche Größenordnung interessiert Sie dabei?

Stefan Klug: 10.000 bis 15.000 qm-Objekte wären schon nicht schlecht, allerdings interessieren uns auch deutlich kleinere und größere Flächen.

David Tejml: In Belgien und Serbien haben wir schon Größenordnungen von 25.000 qm im Portfolio, allerdings gibt es in Osteuropa auch sehr kleine Objekte von nur 2500 qm.

Warum ist Deutschland für Mitiska REIM so interessant?

David Tejml: Die Wirtschaft ist stabil, das Bevölkerungswachstum ist gut und auch die Finanzierungsmöglichkeiten passen.

Stefan Klug: „Wichtig ist auch, dass es hier einen hohen Bedarf an Refurbishment-Maßnahmen gibt. Nahezu jedes zweite Fachmarktcenter hat eine Umstrukturierung nötig.

Aber es gibt ja hierzulande auch einige für Sie nicht so attraktive Punkte.

David Tejml: „Gebietspläne und Genehmigungsprozesse stellen sich hier sehr kompliziert dar. Auch Erschließungs- und Zugangsfragen sind in osteuropäischen Ländern sicherlich leichter zu klären.

Gibt es Standorte in Deutschland, die Sie besonders präferieren?

Stefan Klug: „Man muss grundsätzlich sehr genau auf den einzelnen Standort schauen. Natürlich sind Metropolen interessant, aber das kann für uns ebenso eine deutlich kleinere Stadt sein, die wirtschaftlich stabil ist, aber noch einige versorgungstechnische Defizite aufweist, die wir dann mit unserem Angebot aus der Welt schaffen können.

Worauf achten Sie, wenn es um die Realisierung und Optimierung geht, besonders?

Stefan Klug: „Visibilität und Frequenz spielen eine zentrale Rolle, ebenso eine gute Verkehrsanbindung. Für den langfristigen Erfolg ist aber auch sehr entscheidend, dass sich die Kunden wohl fühlen. Bequemlichkeit und Aufenthaltsqualität müssen kontinuierlich verbessert werden.

Was heißt das genau?

Stefan Klug: Das Innen- und Außendesign muss einladend wirken, auch die gesamte Außengestaltung – nicht nur der Parkbereich. Wichtig ist auch eine gut verständliche Ausschilderung, und natürlich eine bequeme Zu- und Anfahrt.

David Tejml: „Darüber hinaus liegt uns am Herzen, sowohl senioren- als auch kinderfreundlich zu sein. Dem tragen wir nicht nur in baulichen, sondern auch in unterhaltungstechnischen Belangen Rechnung.

Haben Sie für den deutschen Markt denn schon einige konkrete Projekte im Visier?

Stefan Klug: Natürlich. Wir verhandeln derzeit über drei Ankäufe und ein Joint-Venture. Vielleicht können wir diesbezüglich schon bald mehr ins Detail gehen.

 

Was unterscheidet Mitiska REIM von anderen FM-orientierten Unternehmen?

Stefan Klug: Wir besitzen aufgrund unserer Historie eine ungewöhnlich hohe Einzelhandelskompetenz. Außerdem verfügen wir über das nötige Kapital und ein hervorragendes europäisches Netzwerk.

David Tejml: Mitiska veranstaltet eigene internationale Retail-Konferenzen, die nicht nur den Austausch zwischen Investor, Mietern und Kunden fördern, sondern auch dazu beitragen, dass attraktive Marken die Möglichkeit bekommen, weitere Länder an guten Standorten zu erobern. Auf der anderen Seite achten wir, zum Beispiel bei der bautechnischen Umsetzung im Zuge eines Refurbishments, sehr darauf, verstärkt mit regionalen Unternehmen zusammen zu arbeiten. 
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