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30. September 2021

Leichte Erholung auf dem Fashionmarkt scheint in Sicht

IFH KÖLN BEZIFFERT CORONABEDINGTE SCHÄDEN
Corona hat das Mode-Shopping ausgebremst – jetzt sehen Experten eine leichte Markterholung. Symbolbild: Depositphotos / Igor Velushko

Seit Jahren wächst der strukturell geforderte Modemarkt in Deutschland nur schwach und kann nicht von der Konsumlaune der Konsumenten profitieren. Die Pandemie trifft die Fashionbranche besonders hart und führt zu ordentlichen Umsatzeinbußen.

Doch wie geht es nach dem coronabedingten historischen Markteinbruch 2020 weiter? Für das laufende Jahr 2021 rechnen die Experten des IFH KÖLN mit einer Erholung des Marktes – wenn auch mit einer Hochrechnung für das Marktvolumen, die immer noch zehn Prozentpunkte unter dem 2019er Niveau liegt. E-Commerce-Umsatzanteile werden zumindest teilweise in den stationären Handel zurückfließen. Aber: Der Druck auf den Fachhandel bleibt und wird auch für Filialisten zunehmend spürbar.

Online bestimmt Branchenwachstum

„Nach wie vor bestimmen bequeme, online-affine und zunehmend nachhaltige Konsumentinnen und Konsumenten mit einer hohen Anspruchshaltung die Nachfrage und stellen eine wesentliche Herausforderung für die Branche dar. In der Langzeitbetrachtung wird der Online- den Offlineanteil übersteigen und das Wachstum der Branche bestimmen“, so Fashionexperte Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IFH KÖLN, zur Zukunft der Branche.

Wie hart die Fashionbranche 2020 von Corona getroffen war, zeigen die Zahlen des „Branchenberichts Fashion & Accessoires“ jetzt bis auf Ebene einzelner Warengruppen schwarz auf weiß. Um ganze 14 Prozent ist das Fashionmarktvolumen im Coronajahr 2020 eingebrochen. Damit wurden rund acht Milliarden Euro weniger für Mode ausgegeben als noch 2019. Das Gesamtmarktvolumen landet bei knapp 50 Milliarden Euro.

 

Fehlende Anlässe und Homeoffice

Die Gründe liegen auf der Hand: Fehlende Anlässe, der Wegfall privater Feiern oder Reisen und weniger Bedarf an neuer Kleidung durch Homeoffice sind für den Einbruch des Marktes verantwortlich. Nahezu alle Einzelmärkte – allen voran die wichtigsten Teilbereiche Damen- (Minus 15,4 Prozent) und Herrenbekleidung (Minus 17,2 Prozent) – haben 2020 deutlich einbüßen müssen. Zu den rar gesäten Gewinnern im Fashionmarkt zählten 2020 Warengruppen aus der Kategorie Berufsbekleidung: Schürzen und Schutzkleidung zählten zu den wenigen Kleidungsstücken, die häufiger als sonst gekauft wurden.

Umsatzeinbruch vor allem stationär

Und: Es trifft nicht alle Formate gleichermaßen. Vor allem der kleinbetriebliche Fachhandel sowie Kauf- und Warenhäuser stehen weiterhin zusehends unter Druck – vertikale Anbieter müssen ihre Filialnetze auf den Prüfstand stellen. Vor allem die stationären Vertriebskanäle verzeichnen bekanntermaßen einen erheblichen Umsatzeinbruch. Ein positives Vorzeichen hingegen zeigt sich wenig überraschend beim Onlineanteil der Branche. Auch der Fashionmarkt verzeichnet weiteres Onlinewachstum. Der Onlineanteil im Modemarkt steigt – vor allem getrieben durch das pandemiebedingt ins Netz verlagerte Konsumverhalten – um fast zehn Prozentpunkte auf knapp 40 Prozent an.

„Auch zuvor treue Stationärkäufer*innen haben in der Krise das Onlineshopping für sich entdeckt, und es ist nicht zu erwarten, dass diese Konsumentinnen und Konsumenten zukünftig gänzlich auf die Bequemlichkeit des Shoppens im Netz verzichten werden. Als Resultat wird der Marktanteil des Fachhandels weiter zurückgehen“, so Marktexperte Heinick.

In Attraktivität investieren

Peter Frank, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung in München, ergänzt: „Der Onlinehandel bleibt auch in Zukunft die große Herausforderung für den stationären Modehandel. Viele Händler haben in den Lockdowns die Chance ergriffen und auf Plattformen ihre Ware angeboten und auch verkauft – allerdings auch mit einem weinenden Auge. Denn die Rendite ist aufgrund der teilweise sehr hohen Provisionen und Kosten nur gering. Was, wo und wie im Internet angeboten wird, muss daher sehr genau überlegt werden. Gleichzeitig muss in die Attraktivität der Geschäfte und Kompetenz der Mitarbeiter*innen investiert werden, um den Konsumentinnen und Konsumenten die Frage zu beantworten, warum sie nicht online kaufen sollten.“

 

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