ERLEICHTERUNG ÜBER RESTART – RETTUNGSFONDS TROTZDEM UNUMGÄNGLICH
Gastronomen dürfen unter Auflagen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Symbolbild: Pixabay / Free-Photos
DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. Foto: DEHOGA
BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante. Foto: BdS
Zu den Wiedereinstiegsplänen der Bundesregierung für die Gastronomie haben sich sowohl der DEHOGA-Bundesverband als auch der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) geäußert.
Der DEHOGA zeigt sich erleichtert über die nun genannten Öffnungstermine für Restaurants und Hotels. „Wir begrüßen, dass es endlich konkrete Öffnungsperspektiven für das Gastgewerbe in den einzelnen Bundesländern gibt“, sagt Guido Zöllick, Präsident des DEHOGA-Bundesverbandes. Die Corona-Krise habe das Gastgewerbe besonders schwer getroffen. „Die meisten Betriebe befinden sich in der achten Woche der Schließung bei Null-Umsätzen und weiterlaufenden hohen Fixkosten. Die Lage ist dramatisch“, so Zöllick. „Es ist deshalb richtig und gut, dass die Ministerpräsidenten in einer Balance zwischen Verantwortung für die Gesundheit der Menschen in diesem Land, aber auch in der Verantwortung für die Wirtschaft jetzt handeln.“
Zugleich fordert die Branche weitere staatliche Unterstützung ein. Zöllick erklärt: „Ein Rettungsfonds muss schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden – mit direkten Finanzhilfen für alle Betriebe unserer Branche. Nur mit dieser Unterstützung haben viele Betriebe eine Überlebensperspektive.“
Mehrkosten erwartet
Zöllick macht deutlich: „Die nächsten Wochen werden eine große Herausforderung sein. Es gilt, die Abstandsgebote und noch strengeren Hygienevorschriften einzuhalten.“ All das werde mit Mehrkosten verbunden sein. „Zudem ist auch Fakt, dass aufgrund der Abstandsregelungen nur 30 bis 50 Prozent des Vorjahresumsatzes erzielt werden können.“ Es werde noch eine Zeit dauern, bis kostendeckende Umsätze erzielt werden könnten.
Jetzt käme es auf eine praxistaugliche Gestaltung der jeweiligen Rechtsverordnungen an. „Für Gäste wie Unternehmer wäre es einfacher, wenn sich die Länder auf maximal einheitliche Regelungen bei Kontaktbeschränkungen, Schutzmaßnahmen und branchenspezifischen Vorgaben verständigen könnten“, so Zöllick.
Unterstützung vom DEHOGA
Viele Betriebe hätten bereits Sicherheitskonzepte zur Vermeidung von Infektionsrisiken erstellt. Auch die Berufsgenossenschaft habe einen Leitfaden zum branchenübergreifenden SARS-CoV2-Arbeitsschutzstandard vorgelegt. Der DEHOGA unterstützt die Betriebe mit Checklisten und Best-Practice-Beispielen zu Abstandsgeboten und noch einmal deutlich erhöhten Hygienestandards. „Die Gesundheit der Gäste und Mitarbeiter hat oberste Priorität“, so Zöllick.
Laut den Beschlüssen der Bund-Länder-Telefonkonferenz dürfen Gastronomiebetriebe bundesweit kontrolliert und unter Auflagen öffnen. Dafür streben die Wirtschaftsminister der Länder einen Korridor vom 9. bis 22. Mai an.
Zöllick hofft nun auf einen guten Start in die touristische Sommersaison. „Wir sind und bleiben zuversichtlich, für unsere Gäste auch in diesen herausfordernden Zeiten trotz der hohen Auflagen gute Gastgeber sein zu können. Voraussetzung dafür ist auch, dass alle mitziehen. Das heißt, dass auch die Gäste Verständnis für die neuen Spielregeln aufbringen. Je besser und konsequenter wir die Standards akzeptieren und einhalten, desto mehr Lebensqualität für uns alle wird wieder möglich sein.“
Bilanz über wirtschaftliche Folgen ziehen
BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante freut sich über „positive und optimistische Signale, auf die die Branche dringend gewartet hat“. „Allerdings hätten wir uns eine bundeseinheitliche Vorgehensweise gewünscht“, merkt sie an. „Nach dem nun erfolgten Restart muss aber unbedingt schnellstmöglich eine Bilanz über die wirtschaftlichen Folgen in der (System-) Gastronomie gezogen werden. Den vielen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer in der Systemgastronomie muss zur Bewältigung der Krise und zur Sicherung der Arbeitsplätze ein Rettungsfonds und weitere Corona-Hilfen zur Verfügung gestellt werden.“
Kaufland hat bereits zahlreiche Filialen der insolventen Warenhauskette Real übernommen. Nun gibt es auch Interesse an den bis zuletzt von Real genutzten Standorten. Kaufland will sich
knapp die Hälfte der am vergangenen Wochenende für immer
geschlossenen Märkte von Mein Real
sichern, um dort eigene Filialen zu eröffnen. So sollen bis...
Der chinesische Fast-Fashion-Anbieter Shein war mit einer Pop-up-Fläche fünf Tage lang im Hamburger Einkaufszentrum Europa Passage zu Gast. Das temporäre Konzept lockte in dieser Zeit mehr als 24.300 potentielle Kundinnen und Kunden an, teilte Shein jetzt mit. Auf 350 Quadratmetern präsentierte der Onlinehändler neben Bekleidung auch seine neueren Produktbereiche Beauty,...
Das Statistische Bundesamt gab am heutigen Donnerstagmorgen in Wiesbaden bekannt, dass Deutschlands Einzelhändler im Februar schwächere Geschäfte gemacht haben. Der Umsatz sank sowohl gegenüber dem Januar als auch gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach den vorläufigen Ergebnissen hatten die Einzelhandelsunternehmen bereinigt um Preiserhöhungen (real) 1,9 Prozent und einschließlich Preiserhöhungen (nominal) 1,8 Prozent...
Der schwedische Bekleidungskonzern Hennes & Mauritz AB musste im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2023/24 einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen. Dank erfolgreicher Sparmaßnahmen konnte das Unternehmen sein Ergebnis aber überraschend deutlich steigern. Gleichzeitig gelang es der Muttergesellschaft von Marken wie H&M, Cos, Monki, Weekday, & Other Stories und Arket, die Lagerbestände erheblich zu...
Das zuständige Amtsgericht Hannover hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung von Wormland eröffnet. Als Teil des Verfahrens werde den Gläubigern bis Mitte April einen Sanierungsplan vorgelegt, teilte der insolvente Herrenausstatter Theo Wormland GmbH am Mittwoch mit. Bereits beschlossen sei allerdings die Schließung einiger Wormland-Filialen.Für die Geschäfte in Nürnberg, Frankfurt am Main...
Mit mehr als 70 Partnern aus Gastronomie und Einzelhandel startet der finnische Schnelllieferdienst Wolt nun auch in Saarbrücken, wie das Unternehmen jetzt bekannt gab. Via Wolt-App oder Web können Saarbrücker an diversen Orten bestellen, darunter auch bei Gastroketten wie Nordsee, Tacos, KFC, Domino's, Pizza Hut und McDonald's. Wolt ist damit...
Die Verbraucherzentrale prüft rechtliche Schritte gegen den chinesischen Online-Marktplatz Temu. Wegen mehrerer Verstöße sei Temu abgemahnt worden, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Plattform verunsichere und übervorteile Verbraucher mit willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs. Das müsse aufhören, sagte vzbv-Chefin Ramona Pop laut...
Die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und mit ihr der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus, sind offenbar bei der Suche nach einem neuen Eigentümer einen Schritt vorangekommen. Am Wochenende ist die Frist zur Abgabe verbindlicher Kaufangebote abgelaufen. Vier sind laut Denkhaus eingegangen, mit zwei Interessent:innen will er nach Abstimmung mit dem...
Beim in Hongkong ansässigen Bekleidungsanbieter Esprit Holdings Ltd. läuft es trotz umfangreicher Reformen weiterhin nicht rund. Jetzt verkündete der Konzern, dass seine schweizerische Tochtergesellschaft Esprit Switzerland Retail AG (ESRA) Insolvenz anmelden musste. Das Unternehmen, das die Einzelhandelsaktivitäten von Esprit in der Schweiz betreibt, sei nicht mehr in der Lage, seinen...
HANDELSIMMOBILIEN HEUTE (HIH) ist ein Nachrichten- und Serviceportal für die gesamte Handelsimmobilienbranche in Zusammenarbeit mit renommierten Verbänden und Instituten.