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12. Juli 2022

Bekleidungsangebot deutlich geschrumpft

BTE VERÖFFENTLICHT NEUE ZAHLEN
Weniger Auswahl zum Anziehen: Das Angebot an Bekleidung ist laut BTE in Deutschland deutlich geschrumpft. Symbolbild: Pixabay / Mylene2401

In den letzten Jahren ist das Angebot an Bekleidung in Deutschland – unter anderem Corona-bedingt – laut BTE deutlich geschrumpft. Das zeigen die kürzlich veröffentlichte Produktions-, Import- und Exportstatistiken für 2021.

Danach lag die so genannte Inlandsverfügbarkeit (Produktion plus Import minus Export) bei 3,75 Milliarden Bekleidungsteilen. Zum Vergleich: 2018 lag dieser Wert noch bei 4,40 Milliarden Teilen. Innerhalb von drei Jahren ist damit die Inlandsverfügbarkeit um rund 15 Prozent gesunken. Rein statistisch entfiel damit im vorigen Jahr auf jeden der rund 83,2 Millionen Einwohner Deutschlands ein Angebot von 45 neuen Bekleidungsstücken, und zwar inklusive Sport- und Berufsbekleidung, aber ohne Schuhe und Haustextilien. 2018 lag dieser Wert noch bei rund 50 Teilen, und zwar inklusive Sport- und Berufsbekleidung, aber ohne Schuhe und Haustextilien.

 

Vorwürfe nicht haltbar

Aber auch 45 Bekleidungsteile muten auf den ersten Blick sehr viel an, sodass sich die Modebranche immer wieder dem Vorwurf der Überproduktion oder Verschwendung von Ressourcen stellen muss. Bei der Bewertung muss man aber wissen, dass ein Großteil des Angebots auf Kleinteile wie Strumpfwaren / Strumpfhosen, Wäsche / Dessous, Handschuhe, Schals, Mützen sowie T-Shirts / Unterhemden entfällt. Das waren in 2021 insgesamt rund 2,3 Milliarden Bekleidungsstücke, also rund 28 Teile pro Person. Und viele dieser Artikel unterliegen einem schnellen Verschleiß oder sollten aus hygienischen Gründen regelmäßig erneuert werden.

Auf Großteile entfällt dagegen mit 17 Artikeln pro Person und Jahr nur ein deutlich kleinerer Teil des Bekleidungsangebots. Bei Mänteln, Anoraks und Jacken lag 2021 die Inlandsverfügbarkeit für Damen, Herren und Kindern zum Beispiel bei 122 Millionen Teilen, sodass jeder Einwohner statistisch betrachtet 1,47 Teile kaufen konnte. Bei Pullovern und Strickjacken waren es 326 Millionen Teile (3,9 Teile pro Person) und bei Blusen/Hemden 168 Millionen Teile (zwei Teile pro Person). Auch bei diesen Artikeln kommt es zu Verschleiß oder - vor allem bei Kinderbekleidung - zu Bedarfsveränderungen beim Träger, die einen Neukauf erforderlich machen.

Bewusstsein im Wandel

Ein Gutteil des geringeren Angebots in 2021 dürfte zwar Folge von Lieferproblemen und -ausfällen sein, aber auch das Bewusstsein in der Modebranche in punkto Nachhaltigkeit hat sich gewandelt. Handel und Industrie sind sensibilisiert und haben in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, damit möglichst kein vermeidbares Überangebot auf dem deutschen Markt entsteht. Nach Ansicht des BTE ist das Bekleidungsangebot in Deutschland derzeit daher grundsätzlich nicht überdimensioniert. Ehrlicherweise muss man aber einräumen, dass es in der Modebranche mit seinen vielfachen Unsicherheiten und besonderen Gegebenheiten - Akzeptanz der Mode, Größenproblematik und Passform, Wetter, langer Vorlauf zwischen Bestellung und Auslieferung - kaum zu einer vollständigen Deckung von Angebot und Nachfrage kommen kann. Dass das komplette Marktangebot vom Kunden nachgefragt wird, dürfte sich primär in einer Plan-/Mangelwirtschaft realisieren lassen.

 

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