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28. April 2025

Viral auf TikTok: Falschbehauptungen über Luxusgüter aus China

PLATTFORM NUTZT HANDELSKRIEG ZUM VERKAUF ZU SCHLEUDERPREISEN
TikTok-User verfolgen im Handel mit vermeintlichen Luxuswaren perfide Strategien.
Symbolbild: AdobeStock / EdNurg

In den sozialen Medien kursieren virale Videos, die behaupten, renommierte Luxusmarken würden heimlich in China produzieren, um ihre Produkte zu Schleuderpreisen zu verkaufen. Diese Behauptungen sind jedoch nach Einschätzung von Experten und offiziellen Stellen unbegründet. Stattdessen offenbart sich laut der Newsagentur AFP hinter den Szenarien eine gut organisierte Fälschungsmaschinerie, die die Verwirrung um Handelszölle ausnutzt.

Chinesische Content-Kreatoren stellen sich als Arbeiter oder Subunternehmer im Luxusgütergeschäft dar und behaupten, Vertraulichkeitsklauseln seien aufgehoben worden, um auf höhere US-Zölle zu reagieren. Diese Aussagen sind laut AFP jedoch unbelegt. Die Videos zeigen angeblich Produkte, die mit niedrigen Preisen von bis zu 1400 US-Dollar für eine Luxustasche im Vergleich zu Originalen im Wert von 38.000 US-Dollar angeboten werden. Marken wie Hermès, Chanel und Louis Vuitton, die ihre Produktion in Europa und den USA verorten, lehnen eine Stellungnahme bisher ab.

Absurde Behauptungen

Experten wie Jacques Carles, Leiter des französischen Luxury and Design Centre, halten die Behauptungen für absurd. Er betont, dass Luxusmarken keine Produkte in China herstellen, da dies ihrer Reputation schaden würde. Die komplexen Herstellungsprozesse, etwa bei Hermès Birkin Bags, ließen sich nicht in kurzer Zeit nachahmen. Die Kampagne ziele vielmehr darauf ab, Lagerbestände gefälschter Waren zu verkaufen und Zweifel zu säen. Michel Phan, Professor für Luxusmarketing, weist darauf hin, dass die Behauptungen, europäische Marken würden in China produzieren und dann „Made in France“ etikettieren, illegal seien und keinen Sinn ergäben. Die chinesischen Behörden hätten zudem klargestellt, dass irreführende Marketingaktivitäten umgehend verfolgt werden.

Hohe Strafen angesetzt

Trotzdem finden sich auf TikTok zahlreiche Händler, die gefälschte Luxusartikel direkt verkaufen, oft mit Links zu ihren Websites und in mehreren Sprachen. Diese Aktivitäten richten sich vor allem an europäische und US-amerikanische Konsumenten. Die chinesische Fälschungsindustrie wird auf Schätzungen zufolge für 70 bis 80 Prozent aller gefälschten Waren weltweit verantwortlich gemacht. Die europäischen Zollbehörden und das EU-Patentamt warnen vor hohen Strafen beim Kauf gefälschter Produkte. Fälschungen kosten die europäische Industrie jährlich rund 16 Milliarden Euro, vor allem in den Bereichen Mode, Kosmetik und Spielzeug. Während also die viralen Videos Verwirrung stiften, bleibt die Realität: Luxusmarken produzieren in der Regel in Europa oder den USA, und der Handel mit gefälschten Waren ist illegal und wird konsequent verfolgt.

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