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07. März 2025

Markt für Luxus-Stores weiterhin resilient

MÜNCHNER MAXIMILIANSTRASSE UND DÜSSELDORFER KÖ BLEIBEN GEFRAGT
Europäische Luxusmeilen sind angesagt.
Symbolbild: AdobeStock / Rapit

Der europäische Immobilienmarkt für Luxuseinzelhandelsflächen zeigt sich trotz fortlaufender Übergangsphase weiterhin resilient. Insgesamt wurden 2024 auf den 20 wichtigsten Luxuseinkaufsstraßen Europas in 16 Städten und zwölf Ländern 83 neue Luxusgeschäfte eröffnet. Zum Vergleich: im Jahr 2023 lag die Anzahl der Eröffnungen noch bei 107 neuen Ladengeschäften, so der European Luxury Retail 2025-Report von Cushman & Wakefield.

Der Mode- und Accessoires-Sektor machte mit 41 knapp die Hälfte aller Geschäftseröffnungen aus. Schmuck- und Uhrenmarken eröffneten 2024 insgesamt 26 Geschäfte, gegenüber 21 im Jahr 2023, Cushman & Wakefield zufolge ein Indiz, dass Hard Luxury bei Verbrauchern beliebt bleibt. Marken von LVMH, Richemont und Kering machten etwas mehr als ein Drittel der neuen Geschäfte aus. Diese Gesamtzahl entspricht der von 2023, allerdings hat sich die Verteilung zwischen den drei Markenhäusern zugunsten von LVHM verschoben, 15 Geschäftseröffnungen im Jahr 2024 gingen allein auf das Konto dieses Konzerns.

Leerstandsquoten rückgängig

Der leichte Rückgang der Geschäftseröffnungen spiegelt nicht nur ein niedrigeres Umsatzwachstum im Luxusmarkt wider, sondern auch die Dynamik innerhalb der einzelnen Märkte, einschließlich der Flächenverfügbarkeit. Die Leerstandsquoten sind weiter rückläufig: 17 der 20 wichtigsten Straßen weisen weniger als fünf Prozent auf, in sechs davon lag der Leerstand zum Zeitpunkt der Erhebung bei null Prozent. Der niedrige Leerstand und die hohe Standortsensibilität der Einzelhändler haben zum Anstieg des Mietwachstums auf den europäischen Luxusstraßen auf 3,6 Prozent beigetragen – nach einem Plus von drei Prozent im Vorjahr. Die Mietpreise auf Luxusstraßen sind damit im Durchschnitt drei Prozent höher als 2018. Ein Drittel der Luxusstraßen in Europa erreichte 2024 Rekordmieten, darunter die Via Montenapoleone in Mailand, die damit die teuerste Einzelhandelsstraße nicht nur in Europa, sondern auch weltweit ist. Cushman & Wakefield prognostiziert, dass die Mieten in den Luxusstraßen zwischen 2025 und 2028 jährlich um durchschnittlich ein bis drei Prozent steigen werden.

Neue Projekte hierzulande

Insgesamt sieben neue Geschäftseröffnungen - gegenüber sechs im Jahr 2023 - verzeichneten 2024 die Maximilianstraße in München mit Jil Sander, Zimmermann und Vacheron Constantin sowie die Königsallee in Düsseldorf mit Tiffany, Louis Vuitton, Rimowa und Versace. Andreas Siebert, Head of Retail Investment Germany bei Cushman & Wakefield: „Beide Straßen sind sehr gefragt und bieten gleichzeitig nur sehr begrenzte Möglichkeiten für neue Luxusmarken. Trotzdem bleiben die Spitzenmieten – damit entgegen dem europäischen Trend – seit einigen Jahren stabil: in München seit dem Frühjahr 2022, in Düsseldorf seit Ende 2020. Die Leerstandsquote in der Maximilianstraße beträgt zwei Prozent – mit nur einer freien Flächeneinheit. In der Luxussektion der Königsallee gibt es keine Leerstände, die Schaffung neuer Flächen wird allerdings durch gemischt genutzte Neubauprojekte mit Büro-, Einzelhandels- und Gastronomieflächen forciert: Im Trinkhaus Karree, Königsallee 21-23, entwickelt die Momeni Gruppe ein großes Sanierungs- und Erweiterungsprojekt. Darüber hinaus baut Hines in Partnerschaft mit einem deutschen Pensionsfonds das Le-Coeur-Projekt an der Königsallee 35-37.“

Nachfrage bleibt hoch

Der Fokus auf bestimmte Luxuslagen begünstigt Investitionen in Retail-Immobilien vorzugsweise in London, Paris und Mailand. Diese Investitionen in die Neu- und Re-Positionierung stationärer Flächen sind strategisch, zielgerichtet und als Teil von langfristigen Geschäftsstrategien aufzufassen. Rob Travers, Head of EMEA Retail bei Cushman & Wakefield: „Während Einzelhändler sich in einem Umfeld anspruchsvoller Verbraucher, global herausforderndem Umfeld und lokaler Marktchancen anpassen und erneuern, spielen stationäre Stores weiterhin eine wesentliche Rolle. Sie werden als Markenuniversum wahrgenommen, in dem Verbraucher Produkte erkunden, direkt kaufen und persönliche Erlebnisse genießen können. Das erhöht die Markenbindung der Kunden. Der Bedarf der Einzelhändler an passenden Flächen am passenden Standort hat zur Folge, dass erstklassige Luxus-Einzelhandelsflächen weiterhin stark nachgefragt sind.“

Expansion ist erwünscht

Sally Bruer, Head of EMEA-Retail-Research bei Cushman & Wakefield, ergänzt: „Mit einem wachsenden ‚Mehr im Ladengeschäft‘ suchen viele Luxusmarken aktiv nach Möglichkeiten zur Expansion. Größere Flächen ermöglichen es den Marken, ein breiteres Produktsortiment zu führen und auch exklusive Bereiche für Kundenerlebnisse zu schaffen. Aufgrund des Mangels an verfügbaren Flächen müssen Einzelhändler kreativ denken und handeln. Immobilienstrategien umfassen die Erweiterung bestehender Geschäfte in benachbarte Einheiten oder Etagen oder den Umzug in neue, weitaus größere Immobilien. Wir verzeichnen für 2025 bereits eine beeindruckende Pipeline geplanter Geschäftseröffnungen und erwarten, dass sie bei einer Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter wachsen wird.“

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