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Die traditionsreiche Modemarke Gerry Weber steht vor einem tiefgreifenden Umbruch. Nach der Insolvenz im März 2024 hofft das Unternehmen auf einen Neuanfang mit neuen Investoren, doch der Firmensitz im westfälischen Halle wird voraussichtlich aufgegeben.
Das Unternehmen bestätigte jetzt, dass im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens die Verhandlungen mit zwei potenziellen Investoren fortgesetzt werden. Ziel ist, zeitnah zu einer Einigung zu kommen, um das Geschäft in einer an die aktuellen Marktbedingungen angepassten Struktur weiterzuführen. Laut Gerry Weber seien die beiden Interessenten „nach aktuellem Stand bereit, das Damenmodegeschäft zu übernehmen und die entsprechenden Markenrechte zu erwerben“. Allerdings betonten die Verhandlungspartner, dass die Steuerung des Unternehmens künftig von einem anderen Standort aus erfolgen werde. Das bedeutet, dass der bisherige Firmensitz in Halle, an dem derzeit noch 281 Mitarbeitende beschäftigt sind, aufgegeben werden soll. Bereits Anfang 2023 hatte Gerry Weber die Immobilie verkauft und die Verwaltung seither in angemieteten Räumlichkeiten untergebracht.
Die geplante Standortaufgabe betrifft vor allem die Hauptverwaltung in Halle. Die betroffenen Mitarbeitenden wurden bereits über die bevorstehende Schließung informiert. Die Geschäftsführung kündigte an, in den kommenden Tagen Gespräche mit dem Betriebsrat aufzunehmen, um die Details der Personalmaßnahmen zu klären. Die Entscheidung, den Standort aufzugeben, ist Teil der umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen, die notwendig sind, um das angeschlagene Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
Gerry Weber hatte Mitte März 2024 Insolvenz anmelden müssen. Als Gründe wurden „unerwartete Krisenfaktoren“ genannt, die die finanzielle Stabilität des Unternehmens erheblich beeinträchtigten. Christian Gerloff, ein erfahrener Sanierungsexperte, wurde in die Geschäftsführung berufen, um die Restrukturierung zu steuern. Trotz aller Bemühungen konnten die finanziellen Herausforderungen nicht bewältigt werden, was auch die Insolvenz der Tochtergesellschaften in den Niederlanden, Belgien und Österreich nach sich zog.
In Belgien startet das Auktionshaus Auctim jetzt den Räumungsverkauf der Gerry-Weber-Filialen, um die Vermögenswerte zu liquidieren. Für die Marke und das Geschäft in Deutschland bleibt abzuwarten, ob die Verhandlungen mit den Investoren erfolgreich verlaufen und ob Gerry Weber eine nachhaltige Lösung für die Zukunft findet. Der Neustart von Gerry Weber ist noch nicht in trockenen Tüchern. Die geplante Standortschließung in Halle markiert einen bedeutenden Einschnitt, doch die Hoffnung auf einen Investor, der das Unternehmen in einer neuen Struktur weiterführt, besteht weiterhin. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Gerry Weber den Turnaround schafft und wieder auf die Erfolgsspur gelangt.
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