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Beim European Foodservice Summit sorgte Edurne Uranga, Vice President Foodservice Europe bei Circana, für Aufsehen mit ihrer Analyse des sich verändernden Verbraucherverhaltens im Gastronomiemarkt. In ihrer Eröffnungsrede forderte sie das Publikum auf, für einen Moment „einfach nur glückliche Verbraucher“ zu sein. Doch die von ihr präsentierten Daten ließen viele Zuhörer nachdenklich zurück.
Uranga erklärte, dass Verbraucher heute mit einer Vielzahl von Optionen konfrontiert sind, was die Marktlandschaft erheblich verändert hat. Während vor 15 Jahren das Kochen zuhause oder der Restaurantbesuch die Hauptoptionen waren, stehen den Konsumenten heute zahlreiche Alternativen zur Verfügung. Dazu zählen Lieferdienste, frisch zubereitete Speisen in Supermärkten, digitale Click-&-Collect-Angebote und vor allem Ready-to-Eat-Produkte, die häufig im Einzelhandel erhältlich sind.
„Die größte Zeche zahlt der Fullservice“, betonte Uranga und wies darauf hin, dass die Preissensibilität der Verbraucher im Außer-Haus-Markt in Deutschland so hoch ist wie nie zuvor. Retail-Angebote haben in den letzten Jahren ihren Marktanteil im europäischen Foodservice-Markt erheblich ausgebaut. Circana prognostiziert für 2024 einen Umsatzanstieg bei Ready-to-Eat-Angeboten im Einzelhandel auf 18,1 Milliarden Euro – ein Plus von fast sechs Milliarden Euro seit 2020. Gleichzeitig verlieren sowohl Fullservice- als auch Quickservice-Restaurants kontinuierlich Marktanteile, während die Verbraucherausgaben im gesamten Außer-Haus-Markt aufgrund der Inflation stagnieren. „Wir müssen uns momentan damit anfreunden, ein gewisses Plateau erreicht zu haben“, so Uranga.
Die günstigen Angebote im Einzelhandel stehen in direkter Konkurrenz zu etablierten Foodservice-Angeboten. „Niemand isst zweimal zu Mittag oder zu Abend“, bringt Uranga es auf den Punkt. Die Verbraucher suchen zunehmend nach Alternativen, wobei ihre Entscheidungen immer mehr von Produktqualität und Preis bestimmt werden, während der Standort an Bedeutung verliert. Zudem liegen die Inflationsraten im Einzelhandel mittlerweile unter denen der Restaurants.
Trotz dieser Herausforderungen skizzierte Uranga auch Chancen für Gastronomen. Sie empfahl Kooperationen mit Marken außerhalb des Food- & Beverage-Bereichs, die Entwicklung eigener Ready-to-Eat-Marken sowie verstärkte Partnerschaften mit dem Einzelhandel, beispielsweise durch Shop-in-Shop-Konzepte. „Konzentriert euch zudem wieder stärker auf Value als auf Location“, gab Uranga den Zuhörern abschließend mit auf den Weg.
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