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Die deutsche Wirtschaft steht vor einer wachsenden Herausforderung: In den kommenden Jahren wird der Fachkräftemangel voraussichtlich weiter zunehmen, und besonders der Lebensmittelhandel könnte davon stark betroffen sein. Einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge wird bis 2027 im Verkaufsbereich eine erhebliche Lücke von rund 37.000 Fachkräften erwartet.
Besonders alarmierend ist der prognostizierte Mangel an ausgebildeten Verkäuferinnen und Verkäufern, die zu den essenziellen Stützen des Einzelhandels zählen. Laut der Studie lässt sich dieser Fachkräftemangel teilweise auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückführen. Während der Pandemie haben viele Beschäftigte im Verkaufsbereich beruflich umgesattelt und sind nicht in ihre früheren Positionen zurückgekehrt. Die daraus resultierenden Engpässe sind bereits heute spürbar: Die Zahl der Arbeitslosen im Verkaufsbereich liegt mit 45.000 deutlich unter den 65.000 offenen Stellen.
Mit knapp 850.000 Beschäftigten ist der Verkaufsbereich eine der größten Berufsgruppen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Ein anhaltender Fachkräftemangel könnte nicht nur die tägliche Betriebsfähigkeit, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel gefährden, warnen die Autoren der Studie. Stefan Genth, Geschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), betont: „Die Politik muss dringend handeln und geeignete Rahmenbedingungen schaffen, um die Fachkräftelücke zu schließen.“
Besonders besorgniserregend ist, dass der Fachkräftemangel nicht nur die Arbeitsabläufe im Einzelhandel, sondern auch die gesamte Wertschöpfungskette des Lebensmittelhandels beeinträchtigen könnte. Diese Entwicklung birgt das Risiko, dass es zu Versorgungsengpässen und steigenden Kosten für Verbraucher kommen könnte. Neben dem Lebensmittelhandel erwartet das IW auch in anderen Schlüsselbereichen wie der Sozialarbeit, der Krankenpflege und der Informatik erhebliche Personalengpässe.
Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, empfiehlt der Studienautor Alexander Burstedde gezielte Maßnahmen: Ältere Beschäftigte sollten länger im Arbeitsmarkt gehalten und das Potenzial von Zuwanderern stärker genutzt werden. Insbesondere in Ostdeutschland, wo der Rückgang an Nachwuchskräften besonders stark sein könnte, müsse dringend gehandelt werden. Die Branche steht vor der Herausforderung, sich auf einen wachsenden Fachkräftemangel einzustellen und entsprechende Strategien zu entwickeln, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
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