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09. April 2025

Discounter und Eigenmarken auf dem Vormarsch

MCKINSEY-STUDIE: WACHSTUM IM EUROPÄISCHEN LEBENSMITTELEINZELHANDEL FLACHT AB
Der europäische und deutsche Lebensmittelhandel ist im Wandel begriffen.
Symbolbild: Unsplash / Tara Clark

Der europäische Lebensmitteleinzelhandel hat sich 2024 erstmals seit Beginn der Covid-19-Pandemie leicht erholt. Laut der aktuellen Studie „State of Grocery 2025", die McKinsey & Company gemeinsam mit dem Handelsverband EuroCommerce veröffentlicht hat, stieg der inflationsbereinigte Umsatz um 2,4 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt das wirtschaftliche Umfeld herausfordernd und zwingt Händler dazu, neue Wachstumsstrategien zu verfolgen.

Angesichts anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigen sich Konsumenten europaweit weiterhin zurückhaltend. Dieses Verhalten wirkt sich direkt auf das Kaufverhalten aus und begünstigt insbesondere Discounter sowie Eigenmarken, die durch attraktive Preis-Leistungs-Verhältnisse punkten. So stieg der Marktanteil von Eigenmarken europaweit auf 36 Prozent, während Discounter überdurchschnittlich um drei Prozent zulegten.

Deutschland: Online-Handel boomt 

Auch in Deutschland verzeichnete der Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2024 ein moderates Umsatzplus von 2,4 Prozent. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 liegt der inflationsbereinigte Umsatz jedoch weiterhin um 7,9 Prozent zurück. Das Handelsvolumen wuchs leicht um 0,6 Prozent. Während Warenhäuser und klassische Supermärkte lediglich um 0,7 beziehungsweise 2,8 Prozent zulegten, konnten Discounter ihre Umsätze um drei Prozent steigern und ihren Marktanteil auf 38 Prozent ausbauen. Besonders dynamisch entwickelte sich der Online-Lebensmittelhandel: Hier stieg der Umsatz um 8,2 Prozent, der Marktanteil wuchs um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 4,3 Prozent.

Eigenmarken setzen sich durch

Zu den prägenden Entwicklungen im europäischen Lebensmitteleinzelhandel zählen insbesondere drei Trends. Erstens gewinnen Eigenmarken weiter an Bedeutung. Sie werden zunehmend nicht nur als günstige, sondern auch als qualitativ hochwertige und differenzierte Alternativen zu etablierten Markenprodukten wahrgenommen. Viele Händler nutzen diese Chance zur Profilierung – gestützt durch die Tatsache, dass 84 Prozent der befragten Konsumenten auch bei steigender Kaufkraft weiterhin zu Eigenmarken greifen möchten. Zweitens zeigt sich eine deutlich steigende Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln. Besonders stark ist dieser Trend bei der Generation Z ausgeprägt: 45 Prozent dieser Altersgruppe geben an, sich künftig verstärkt auf eine gesunde Ernährung konzentrieren zu wollen – ein Anstieg um sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Zudem wird Personalisierung zunehmend zum Standard im Handel. Mehr als die Hälfte der Befragten wünschen sich ein individuell zugeschnittenes Einkaufserlebnis – etwa durch personalisierte Angebote oder Empfehlungen. Solche Maßnahmen bergen erhebliches Potenzial: Sie können sowohl die Kundenbindung als auch den Umsatz um vier bis sechs Prozent steigern.

Vorsichtig optimistisch

Trotz bestehender Unsicherheiten zeigt sich die Branche vorsichtig optimistisch: 55 Prozent der befragten Entscheider erwarten für 2025 stabile Rahmenbedingungen – deutlich mehr als die 39 Prozent im Vorjahr. Nur 29 Prozent rechnen mit einer weiteren Verschlechterung der Lage. „Die kommenden Jahre bleiben herausfordernd. Geringes Volumenwachstum und Druck auf die Margen erfordern gezielte Investitionen – beispielsweise in Retail Media, um zusätzliche Erlöse zu generieren“, so Karl-Hendrik Magnus, Senior Partner bei McKinsey & Company in Frankfurt. Auch Daniel Läubli, Senior Partner in Zürich, sieht Chancen im Wandel des Konsumverhaltens: „Zwar greifen 48 Prozent der Verbraucher weiterhin zu preisgünstigen Produkten. Gleichzeitig steigt die Zahlungsbereitschaft für hochwertige und gesunde Lebensmittel, während der Aspekt der Nachhaltigkeit etwas in den Hintergrund rückt.“

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