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Das Bundeskartellamt hat keine Einwände gegen die geplante Übernahme der insolventen Textilkette SiNN durch den Modehändler Peek & Cloppenburg Düsseldorf. Damit rückt P&C der Realisierung der Akquisition näher - die endgültige Entscheidung liegt jedoch bei der Gläubigerversammlung von SiNN.
Mitte Januar hatte P&C über die JC Switzerland Holding einen Antrag auf Überprüfung der Übernahme bei der Wettbewerbsbehörde eingereicht. Dieser Schritt bestätigte erstmals öffentlich das Interesse von P&C an Sinn.
P&C betreibt in Deutschland 69 Filialen, während Sinn 35 Standorte unterhält. Das Bundeskartellamt stellte fest, dass der Zusammenschluss in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens und im Rhein-Main-Gebiet zu wettbewerbsrelevanten Überschneidungen im Bereich der Damen- und insbesondere der Herrenoberbekleidung führen würde. Dennoch sieht die Behörde nach eingehender Prüfung keine Gründe, die Übernahme zu untersagen. Verbraucher hätten weiterhin ausreichend Alternativen, darunter Online-Händler, kleinere Multibrand-Stores, Markenstores und vertikal integrierte Modeketten.
Ob die Übernahme tatsächlich zustande kommt, hängt von der Zustimmung der Gläubigerversammlung des insolventen Modehändlers SiNN ab. Ein Termin für diese Versammlung steht laut einem Sprecher des Insolvenzverwalters noch nicht fest. Dieser könne erst festgelegt werden, nachdem der Insolvenzplan eingereicht wurde. Aufgrund von Abstimmungsbedarf kam es zu Verzögerungen bei der Einreichung des Plans - dies soll jedoch in den kommenden Tagen erfolgen. Der Sprecher betonte, dass die Sanierung von SiNN weiterhin gut verlaufe und auch das Weihnachtsgeschäft positiv ausgefallen sei. Er rechnet damit, dass die Gläubigerversammlung im März stattfinden könnte. P&C wies erneut darauf hin, dass die Zustimmung der Gläubiger erforderlich sei. Bei erfolgreicher Übernahme plane P&C, die SiNN GmbH im Wesentlichen unverändert und unter der Marke SiNN fortzuführen.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, erklärte: „Peek & Cloppenburg hat bei bundesweiter Betrachtung eine führende Stellung im Bereich des stationären Textileinzelhandels. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Herrenoberbekleidung, wo P&C auch unter der Marke Anson's tätig ist.“ Durch die Übernahme könnte P&C seinen Marktanteil in einigen Städten ausbauen, in denen beide Modehändler präsent sind. Allerdings besuchen Kunden aus kleineren und mittelgroßen Städten dieser Regionen häufig benachbarte Metropolen wie Frankfurt, Köln, Essen und Dortmund zum Einkauf. Angesichts des Wettbewerbs mit Online-Händlern wie Zalando und der Otto Group wurde der Zusammenschluss bereits in der ersten Prüfungsphase freigegeben. Die geplante Übernahme könnte die Position von P&C im deutschen Modeeinzelhandel weiter stärken und gleichzeitig die Zukunft der Traditionsmarke SiNN sichern.
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