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27. Mai 2016

„Deutschland ist Discounterland“

RENDITEDRUCK NIMMT ZU. DIE VERKAUFSFLÄCHEN WACHSEN. DAS SIND DIE ERGEBNISSE DES „TRENDREPORT LEBENSMITTELDISCOUNTER 2016“.
Im Gegensatz zu allen anderen Wettbewerbern verlor der Discounter Netto um 2,6 Prozent an Fläche. Foto: WikiImages / pixabay
In der Assetklasse Lebensmitteldiscounter nimmt der Druck auf die Renditen zu. So ist laut dem „Trendreport Lebensmitteldiscounter 2016“ weiterhin mit einem leichten aber kontinuierlichen Rückgang zu rechnen. Den Report hat die DIWG valuation GmbH zum zweiten Mal veröffentlicht – zuletzt 2012. Spielräume bei Mieterhöhungen existieren laut dem Report kaum.  Das zeige die Entwicklung der vergangenen Jahre. „Trotz der Preissensibilität der Kunden gewinnen auch bei Discountern die Themen Ladengestaltung, Frischeprodukte sowie Markenartikel zunehmend an Bedeutung und führen dazu, dass die Unterschiede zwischen Lebensmittel-Vollsortimentern und Discountern geringer werden“, schreibt die DIWG valuation GmbH.

Anteil der Discounter liegt bei 42 Prozent

In Deutschland gab es laut dem „Trendreport Lebensmitteldiscounter 2016“ 2014 rund 38.525 Lebensmittelgeschäfte. Alle Geschäfte zusammen hatten einer Verkaufsfläche von rund 35,1 Millionen Quadratmeter. Während die Anzahl der Verkaufsstellen seit 2009 um knapp fünf Prozent zurückging, stieg zeitgleich die Verkaufsfläche um mehr als fünf Prozent. Mit knapp 16.200 Filialen verfügen die Discounter über das mit Abstand größte Filialnetz in Deutschland. Der Anteil beträgt knapp 42 Prozent und auch in ländlichen Gebieten sind Discounter nahezu flächendeckend vertreten.  „Entgegen dem allgemeinen Trend im Lebensmitteleinzelhandel ist die Anzahl der Discounter von 2009 bis 2014 um 1,1 Prozent gewachsen“, sagt Andreas Borutta, Geschäftsführer der DIWG valuation GmbH. Der Zuwachs bei den Filialen fiel zwar geringer aus als bei Supermärkten und Verbrauchermärkten, dafür fiel mit einem Plus von 6,1 Prozent der Anstieg der Verkaufsfläche bei den Discountern stärker aus. „Hier macht sich der Trend zu größeren Verkaufsflächen bemerkbar“, betont Borutta.

 

Neubauten ersetzen ältere Standorte

Neubauten auf größeren Flächen ersetzen zurzeit vor allem ältere Standorte, die nur eine geringe Verkaufsfläche bieten. Dass die Lebensmitteldiscounter mehr Fläche benötigen, liegt hauptsächlich daran, dass die Unternehmen ihre Sortimente erweitern. Beispielsweise Backstationen oder Frischfleisch sowie Pfandautomaten benötigen mehr Platz und großflächigere Standorte. „Bei den führenden Lebensmitteldiscountern (ohne Norma) ist die durchschnittliche Verkaufsfläche von 2008 bis 2014 von 746 auf 790 Quadratmeter gestiegen“, heißt es im „Trendreport Lebensmitteldiscounter 2016“. Das ist ein Zuwachs von 5,9 Prozent. Das größte Flächenwachstum war bei Aldi Nord und Lidl mit 11,8 beziehungsweise 10,4 Prozent zu beobachten. Lediglich Netto ging im Gegensatz zu allen anderen Wettbewerbern auf dem Markt um 2,6 Prozent zurück.

Discounter werfen altes Prinzip über Board

Dass sich die Discounterlandschaft verändert, das betont auch DIWG-Chef Andreas Borutta: „Wesentliche Gedanken des Discount-Prinzips waren früher schmale und flache Sortimente, Verzicht auf leicht verderbliche Frischwaren, Preisauszeichnungen einzelner Produkte, Umsortieren der Ware, teure Ladeneinrichtungen und Werbung, also: die Kunst des Weglassens“, sagt er. Diese Aspekte verschwinden bei den Discountern aber immer mehr. Sie entwickeln sich in Richtung von Supermärkten und Verbrauchermärkten. Das Sortiment der Discounter bleibt zwar schlanker, aber „Markenartikel im Sortiment, Frischwaren, eine ansprechende Ladengestaltung sowie Werbung sind mittlerweile auch bei Discountern selbstverständlich, wobei deutliche Unterschiede zwischen den führenden Unternehmen erkennbar sind“, so Borutta.

 

Investmentklasse gewinnt an Bedeutung

Aus Sicht von Andreas Borutta gewinnt der Lebensmitteleinzelhandel als Investmentklasse zunehmend an Bedeutung. Es fehlen aber Marktberichte, was diesen Einzelhandelsbereich sehr undurchsichtig macht. Deswegen hat sich die DIWG valuation GmbH in der Neuauflage des „Trendreport Lebensmitteldiscounter 2016“ nicht nur zu einem Update der Kennzahlen zum Vermietungs- und Investmentmarkt entschieden, sondern ebenfalls neue Themenfelder in den Bericht aufgenommen. So geht der „Trendreport Lebensmitteldiscounter 2016“ neben dem Wettbewerb zwischen den Lebensmittel-Vollsortimentern und Discountern insbesondere auf die Unterschiede zwischen den fünf größten Wettbewerben, neue Trends beim Sortiment und der Ladengestaltung ein. In den vergangenen Jahren hätte demnach die ohnehin starke Nachfrage nach Einzelhandelsinvestments im Jahr 2015 auf rund 17,1 Milliarden Euro noch einmal stark zugenommen. Dies entspricht laut dem „Trendreport Lebensmitteldiscounter 2016“ einem Anteil von 31 Prozent am Gesamtvolumen sowie einem Zuwachs von 94 Prozent gegenüber 2014. Auf Fachmärkte und Fachmarktzentren, zu denen auch Lebensmitteldiscounter gehören, entfielen 34 Prozent.

Fachmarktzentren mit Discounter bevorzugt

„Aktuell bevorzugen Marktteilnehmer Investments in Fachmarktzentren mit einem Lebensmittel-Vollsortimenter oder Lebensmitteldiscounter als Ankermieter gegenüber einem nicht Lebensmittel bezogenen Ankermieter. Dieses spiegelt sich teilweise direkt im Kaufpreisfaktor wider, der dann ein bis zwei Faktoren höher liegt. Bedingt durch die stetig steigende Nachfrage sind die Renditen seit 2013 weiter auf Talfahrt. Ein Ende dieses Trends ist momentan nicht absehbar“, so Borutta abschließend. Bei der DIWG valuation GmbH können Sie den gesamten „Trendreport Lebensmitteldiscounter 2016“ kostenfrei via E-Mail als PDF bestellen.
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