STAHLBETON IST AUS DEM BAUWESEN NICHT MEHR WEGZUDENKEN. ER IST ABER ANFÄLLIG FÜR KORROSION. EINE ALTERNATIVE KÖNNTE CARBONBETON SEIN.
Auf einer Textilmaschine werden einzelne Carbongarne zu einem Gitter verarbeitet. Diese Gitter lassen sich dann – ähnlich wie bei einer Stahlbewehrung – auf die Baustelle oder in Fertigteilwerke transportieren. Foto: Jörg Singer
In der Automobilindustrie hat sich Carbon längst etabliert. Nun ist der Werkstoff im Bauwesen auf dem Vormarsch. Das Forschungskonsortium „Carbon Concrete Composite“ (C3) spricht von einem Paradigmenwechsel, der die Art des Bauens nachhaltig verändern soll.
2014 haben sich in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt mehr als 130 Partner aus ganz Deutschland zusammengeschlossen. Sie forschen seitdem an dem neuartigen Verbundwerkstoff. Das Ziel: Carbonbeton bis 2020 in den Markt einzuführen. Bereits fünf Jahre später soll sich Carbonbeton fest im Bauwesen etabliert haben.
30 Pilotprojekte mit Carbonbeton
Und schon heute gibt es rund 30 Pilotprojekte, bei denen mit Carbonbeton gearbeitet wird, wie Manfred Curbach, Professor für Massivbau an der Technischen Universität Dresden, erklärt. Es sind vor allem alte, baufällige Gebäude und Brücken, die Bauarbeiter mit dem Werkstoff verstärken. Es sind etwa Kaufhäuer in Prag oder Koblenz und ein Uni-Hörsaal, die der Carbonbeton vor dem Abriss bewahrte. „Es gibt keine größere Nachhaltigkeit als die vorhandenen Gebäude so lange so nutzen, wie es möglich ist“, sagt Curbach. Circa 50 bis 100 Jahre verlängert sich die Lebensdauer einer Immobilie durch Carbonbeton, schätzen die Forscher.
Der längere Lebenszyklus einer Immobilie macht Carbonbeton bereits neben dem ökologischen Aspekt wirtschaftlich interessant. Der Werkstoff reduziert aber auch Kosten beim Bau selbst. Am Beispiel der Sanierung einer Brücke im bayrischen Naila wird deutlich, wo die ökonomischen Vorteile liegen. Laut Curbach haben die Bauarbeiter 80 Prozent weniger Beton verwendet als es beim klassischen Stahlbeton der Fall gewesen wäre. Die Kosten für die Sanierung ließen sich so um 20 Prozent reduzieren.
Keine dicken Betonschichten
Dass Carbonfasern im Vergleich zu Stahl ein Vielfaches kosten, ist zu vernachlässigen, erklärt Manfred Curbach. Stahl ist mit einem Euro pro Kilogramm zwar immer noch unschlagbar preiswert und ein Kilogramm Carbonfasern mit 20 Euro verhältnismäßig teuer, aber die Rohstoffpreise seien in diesem Fall nicht entscheidend. „Wir können den Beton vor allem dort sparen, wo er für die Stahlummantelung nötig ist“, sagt Curbach. Der Stahl muss heute noch in dicke Betonschichten eingepackt werden, um ihn vor Rost zu schützen. Das ist bei Carbon nicht nötig, da der Werkstoff nicht rostet.
Das ermöglicht leichteres und effizientes Bauen. Besonders wirtschaftlich erfolgreich seien heute schon Fassadenelemente. Anstatt acht bis zwölf Zentimeter sind die Bauteile aus Carbonbeton nur zwei bis drei Zentimeter dick. Sie sind leichter zu montieren und zu transportieren, benötigen keine schwere Unterkonstruktion und führen zu mehr Fläche im Inneren des Gebäudes, wie Prof. Manfred Curbach erklärt.
Kaufland hat bereits zahlreiche Filialen der insolventen Warenhauskette Real übernommen. Nun gibt es auch Interesse an den bis zuletzt von Real genutzten Standorten. Kaufland will sich
knapp die Hälfte der am vergangenen Wochenende für immer
geschlossenen Märkte von Mein Real
sichern, um dort eigene Filialen zu eröffnen. So sollen bis...
Der chinesische Fast-Fashion-Anbieter Shein war mit einer Pop-up-Fläche fünf Tage lang im Hamburger Einkaufszentrum Europa Passage zu Gast. Das temporäre Konzept lockte in dieser Zeit mehr als 24.300 potentielle Kundinnen und Kunden an, teilte Shein jetzt mit. Auf 350 Quadratmetern präsentierte der Onlinehändler neben Bekleidung auch seine neueren Produktbereiche Beauty,...
Das Statistische Bundesamt gab am heutigen Donnerstagmorgen in Wiesbaden bekannt, dass Deutschlands Einzelhändler im Februar schwächere Geschäfte gemacht haben. Der Umsatz sank sowohl gegenüber dem Januar als auch gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach den vorläufigen Ergebnissen hatten die Einzelhandelsunternehmen bereinigt um Preiserhöhungen (real) 1,9 Prozent und einschließlich Preiserhöhungen (nominal) 1,8 Prozent...
Der schwedische Bekleidungskonzern Hennes & Mauritz AB musste im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2023/24 einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen. Dank erfolgreicher Sparmaßnahmen konnte das Unternehmen sein Ergebnis aber überraschend deutlich steigern. Gleichzeitig gelang es der Muttergesellschaft von Marken wie H&M, Cos, Monki, Weekday, & Other Stories und Arket, die Lagerbestände erheblich zu...
Das zuständige Amtsgericht Hannover hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung von Wormland eröffnet. Als Teil des Verfahrens werde den Gläubigern bis Mitte April einen Sanierungsplan vorgelegt, teilte der insolvente Herrenausstatter Theo Wormland GmbH am Mittwoch mit. Bereits beschlossen sei allerdings die Schließung einiger Wormland-Filialen.Für die Geschäfte in Nürnberg, Frankfurt am Main...
Mit mehr als 70 Partnern aus Gastronomie und Einzelhandel startet der finnische Schnelllieferdienst Wolt nun auch in Saarbrücken, wie das Unternehmen jetzt bekannt gab. Via Wolt-App oder Web können Saarbrücker an diversen Orten bestellen, darunter auch bei Gastroketten wie Nordsee, Tacos, KFC, Domino's, Pizza Hut und McDonald's. Wolt ist damit...
Die Verbraucherzentrale prüft rechtliche Schritte gegen den chinesischen Online-Marktplatz Temu. Wegen mehrerer Verstöße sei Temu abgemahnt worden, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Plattform verunsichere und übervorteile Verbraucher mit willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs. Das müsse aufhören, sagte vzbv-Chefin Ramona Pop laut...
Die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und mit ihr der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus, sind offenbar bei der Suche nach einem neuen Eigentümer einen Schritt vorangekommen. Am Wochenende ist die Frist zur Abgabe verbindlicher Kaufangebote abgelaufen. Vier sind laut Denkhaus eingegangen, mit zwei Interessent:innen will er nach Abstimmung mit dem...
Beim in Hongkong ansässigen Bekleidungsanbieter Esprit Holdings Ltd. läuft es trotz umfangreicher Reformen weiterhin nicht rund. Jetzt verkündete der Konzern, dass seine schweizerische Tochtergesellschaft Esprit Switzerland Retail AG (ESRA) Insolvenz anmelden musste. Das Unternehmen, das die Einzelhandelsaktivitäten von Esprit in der Schweiz betreibt, sei nicht mehr in der Lage, seinen...
HANDELSIMMOBILIEN HEUTE (HIH) ist ein Nachrichten- und Serviceportal für die gesamte Handelsimmobilienbranche in Zusammenarbeit mit renommierten Verbänden und Instituten.